„Ich liebe natürliche Materialien“

Nina Mair hat die neuen Zimmer entworfen. Die mit dem German Design Award ausgezeichnete Designerin und Innenarchitektin ist bekannt für ihre elegante und zeitlose Formensprache.

Frau Mair, wie würden Sie die neuen Zimmer kurz beschreiben?

Die neu gestalteten Zimmern zeichnen sich durch funktionales Design, großzügige Raumgestaltung, angenehmes Licht und wohnliche Atmosphäre aus. Es kommen vor allem natürliche und nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Stein und Wolle zum Einsatz. Durch diese Materialwahl taucht der Gast in eine außergewöhnliche Welt ein, die Ruhe und Komfort bietet. Die Details wurden mit Sorgfalt und Liebe geplant. Ich möchte, dass jeder Gast spürt, wie diese Subtilität zu seinem Wohlbefinden beiträgt.

Was ist für Sie das Besondere an den Zimmern?

Die Hotelräume sind sehr kompakt. Trotzdem ist es uns gelungen, mehrere Bereiche in den Zimmern zu gestalten, die dem Gast eine individuelle Nutzung ermöglichen. Es gibt neben dem Bett einen Wohnbereich, einen Arbeitsplatz und sogar ein Boudoir, also einen Schmink-und Ankleidebereich. In manchen Zimmern wurden die Bäder mit Rauchglas abgetrennt. Diese Halbtransparenz lässt den Raum wesentlich größer wirken.

Was war die grösste Herausforderung bei Ihrer Arbeit?

Die größte Herausforderung war der Umgang mit dem Bestehendem. Einerseits wurde der Baukörper grandios an den Hang angebaut und bietet von den meisten Zimmern einen atemberaubenden Blick auf Berns Altstadt, andererseits sind die Zimmer relativ klein. Hier eine großzügiges Raumgefühl zu erzeugen, war die wichtigste Aufgabe. Wichtig war dabei auch, die bestehenden Materialien mit den neuen behutsam zu ergänzen.

Was ist Ihnen in einem Hotelzimmer wichtig?

Für mich ist die intuitive Bedienung des Raumes über einfache Technik sehr wichtig. Ich schätze funktionales Design und erwarte hochwertige Materialien, die man gerne berührt. Ich lasse mich gerne in einem Hotel in eine außergewöhnliche Atmosphäre entführen und möchte mich bereits beim Betreten der Lobby sofort zu Hause und willkommen fühlen. Ein gut geplantes Hotelzimmer lässt mich zur Ruhe kommen.

Worauf achten Sie bei den Materialien, die Sie nutzen?

Ich liebe es, mit nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen wie Holz, Wolle und Stein zu arbeiten. Diese Materialien machen einen Raum wohnlich und sind besonders angenehm anzugreifen. Außerdem halten sie der intensiven Nutzung des Hotelbetriebes sehr gut stand und sind perfekt zu reinigen.

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Designen eines Hotelzimmers und Ihren anderen Arbeiten?

Wie bei allen Bauaufgaben gehe ich gleichermaßen vor, nämlich sehr analytisch und in engem Dialog mit den Bauherren. Am Beginn meiner Planung entwickle ich immer ein Storyboard, das als Leitfaden für das gesamte Projekt dient. Beim Projekt Swissôtel Kursaal Bern war mir besonders wichtig, ein nachhaltiges und langlebiges Intereure zu schaffen. Funktionalität und ein tolles Wohngefühl sind meiner Meinung nach Grundvoraussetzung für ein gut funktionierendes Hotel.